Cycling Anden 2019
8 – Routa de las Lagunas
22.11.2019
22.11.2019
23.11.2019
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24.11.2019
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25.11.2019
25.11.2019
25.11.2019
25.11.2019, Ruta de las lagunas, Bolivien
In einer der sandigen Ebenen auf dem Weg zwischen den Lagunen Hedionda und Colorada, in einer für Radreisen realistisch betrachtet ungeeigneten Gegend, habe ich die kräfteraubende Schieberei meines Velos unterbrochen, um gerührt den Lebenswillen eines Pflänzchens zu bewundern, welches weit und breit ohne seinesgleichen, nicht nur der lebensfeindlichen Umgebung sondern, wenigstens bis jetzt, auch den Rädern der Jeeps trotzt, die hier, aus den Spuren zu schliessen, ohne einer bestimmten Fahrbahn zu folgen die Ebene queren, als eben einer dieser Jeeps an uns vorbeifliegt.
Ich sehe eine dunkle Sonnenbrille, ein Grinsen, ein auf mich gerichtetes Smartphone und einen aus einem anderen Fenster herausgestreckten, nach oben zeigenden Daumen. Mit einem Lachen versuche ich zu zeigen, dass es mir nicht so schlecht geht wie ich mir vorstelle, dass es aussieht, dass es Spass macht hier sein Fahrrad durch den Sand zu schieben. Aber da schwebt das Fahrzeug bereits über die Anhöhe davon, gefolgt von einer hunderte Meter langen Staubfahne. Wieder ist das zarte Leben im Sand einem möglichen Ende seines Daseins entkommen.
23.11.2019
25.11.2019
26.11.2019
26.11.2019
26.11.2019
26.11.2019
27.11.2019, Laguna Colorada, Bolivien
Ich sitze an der Laguna Colorada am Rande der grün leuchtenden Bofedals, wo eine der Thermalquellen aus dem Boden drückt und die Lagune mit handwarmem Wasser speist. Von hier beobachte ich die mit stolzem Gang durchs seichte Wasser watenden Flamingos, ihre Schnäbel stehts nach Futter tauchend.
Nach den Tagen im vulkanisch-sandigem, von Wind gepeitschten, lebensfeindlichem Gebiet mit sandgestrahlten Felsen, tut es wohl, dem Plätschern des Wassers und dem friedlichen Geschnatter des plötzlich üppigen Lebens an dieser Lagune zu lauschen und später, auf dem Rückweg durch den Sand zum Hostal Chururu zu bemerken, dass mein Gang ein anderer – entspannter und langsamer geworden ist.
Der Kampf gegen die Wüste, gegen Sand- und Wellblechpisten, das Schleifen eines überladenen Fahrrads durch eine Gegend die sich zum Radfahren eigentlich nicht eignet, die Befürchtung, dass es irgendwann auch schiebend nicht mehr weiter geht und die Sorge um die richtige Berechnung der geladenen Vorräte von Wasser und Lebensmittel haben mich mehr belastet als ich mir eingestanden habe.
Die Ansammlung von schütteren Behausungen an der Lagune und Eustaquio, der mir mit seinen schwarzen Zähnen und dem nach Kokablättern riechendem Atem, das Hostal zeigte, habe ich bei meiner Ankunft als so abweisend empfunden, dass ich, hätte ich die Kraft gehabt, zu einer sofortigen Weiterfahrt entschlossen gewesen wäre. Dieser absurde Ort hat mich gezwungen ihm die Zeit zu lassen mich mit ihm anzufreunden. Jetzt freue ich mich auf einen Ruhetag an der Laguna Colorada und werde Eustaquio und seine Frau als liebenswerte Menschen zu schätzen lernen.
27.11.2019
26.11.2019
26.11.2019
26.11.2019
28.11.2019
29.11.2019
29.11.2019
29.11.2019
29.11.2019
29.11.2019
29.11.2019, Laguna Chalviri, Bolivien
Mit Jenny aus Kolumbien, Thomas aus der Slowakei und Christian aus der Schweiz, allesamt Radreisende, liege ich in einer mondlosen Nacht auf viertausendvierhundert Metern über Meer in der Thermalquelle der Laguna Chalviri und schaue in den Sternenhimmel der südlichen Hemisphäre.
01.12.2019
1.12.2019, Hito Cajón, Grenzübertritt von Bolivien nach Chile
Vor dem Rolltor des chilenischen Grenzpostens in Hito Cajón esse ich die letzte Hälfte von vier Äpfeln, die ich vor zehn Tagen in Colcha K in Bolivien gekauft habe. Einst von Chile nach Bolivien importierte Äpfel, die ich bei der Einreise nach Chile abgeben müsste, weil der Import von Früchten nicht erlaubt ist. Dabei hängen meine Gedanken den verschiedene Parasiten nach, die ich in meinem Darm und für die lästigen Blähungen verantwortlich vermute. Leider werden sie mir von den Grenzbeamten nicht abgenommen werden.
01.12.2019
02.12.2019