Cycling Anden 2019
9 — Paso Sico

04.12.2019

Valle de la Luna, San Pedro de Atacama, Chile

06.12.2019

Abfahrt in San Pedro de Atacama Richtung Paso Sico nach Salta in Argentinien

06.12.2019

Blick zurück von wo ich runter kam. Volcán Lincancabur, 5920 m. Auf der Grenze zwischen Chile umd Bolivien.

06.12.2019

Toconao, Chile

06.12.2019

Atacamawüste, Von San Pedro de Atacama in Chile über den Paso Sico nach Salta in Argentinien.

06.12.2019

Übernachtungsplatz in der Atacamawüste. Von San Pedro de Atacama in Chile über den Paso Sico nach Salta in Argentinien.

08.12.2019

Bei dem Straussen sind es die Männchen die sich alleine um den Nachwuchs kümmern sobald sie geschlüpft sind. Von San Pedro de Atacama in Chile über den Paso Sico nach Salta in Argentinien.

08.12.2019

Frühling in den Anden, auf dem Weg zum Paso Sico, Chile

08.12.2019

Unterwegs zum Paso Sico. Aguas Calientes, Chile

08.12.2019

Unterwegs zum Paso Sico. Aguas Calientes, Chile

08.12.2019

Unterwegs zum Paso Sico, Chile

08.12.2019

Laguna Tuyaito. Unterwegs zum Paso Sico, Chile

09.12.2019

Übernachtungsplatz an der Laguna Tuyaito, Chile

09.12.2019

Unterwegs zum Paso Sico, Chile

09.12.2019

Abra El Laco, 4578 m.ü.M., Chile

09.12.2019

Aufstieg zum Paso Sico, Chile

09.12.2019

Zu Fuss über den Paso Sico. Nicht aus Spass oder Abenteuerlust sondern aus purer Not. Rodolfo auf dem Weg nach Hause, ohne Geld nach Brasilien.

09.12.2019

Abfahrt vom Paso Sico zur Grenze nach Argentinien, Chile

09.12.2019

Abfahrt vom Paso Sico zur Grenze nach Argentinien, Chile

09.12.2019

Abfahrt vom Paso Sico zur Grenze nach Argentinien, Chile

09.12.2019

Nahe der argentinischen Grenze, Chile

09.12.2019

Ein seltsam zahmer "Zorro" nahe der Grenze zu Argentinien, Chile

10.12.2019

Unterwegs nach San Antonio de los Cobres, Argentinien

10.112.2019, Aduana Paso Sico, Argentinien

Vielleicht ähnlich einer Mutter, die, ihr Kind in den Armen haltend in den Knien wippt, hat mich die holprige Wellblechpiste in den 3 Stunden, die ich seit der argentinischen Aduana am Paso Sico unterwegs bin, in jenen glückseligen Zustand der Gleichmütigkeit gerüttelt, in dem Ziel und Zeit ihre Bedeutung verlieren. Die Welt in der ich existiere hat sich auf den unbedeutenden Ausschnitt von vielleicht zehn Metern einer Tagesetappe reduziert den ich mit gesenktem Kopf im Blickfeld habe und der sich unmerklich vorwärts verschiebt.
Es ist einer jener Streckenabschnitte, die es, wie dramaturgischee Durchhänger in zu langen Theaterstücken, zur Intensivierung eines späteren Höhepunkts, einfach auszuhalten gilt. Drei Tage später …
Drei Tage später …

10.12.2019

Kochen im Schein des Mondes. Argentinien.

11.12.2019

Abfahrt nach San Antonio de los Cobres, Argentinien.

11.12.2019

Junges Leben auf 4300 m.ü.M., Argentinien.

11.12.2019

Auf den Gleisen des "tren en las nubes" rollt es besser als auf der Strasse. Vom Paso Sico nach San Antonio de Los Cobres, Argentinien

12.12.2019

San Antonio de los Cobres, Argentinien

11.12.2019

Von San Antonio de los Cobres über die Abra Blanca nach Salta, Argentinien

13.12.2019

Abra Blanca, 4080 m.ü.M., letzter Pass auf dem Weg nach Salta, Argentinien

13.12.2019

Abfahrt nach Salta, Argentinien

13.12.2019

Abfahrt von der Abra Blanca nach Salta, Argentinien

13.12.2019

Abfahrt von der Abra Blanca nach Salta, Argentinien

13.12.2019

Ruta National 51, Argentinien

13.12.2019

Ruta National 51, Argentinien

13.12.2019

Abfahrt von der Abra Blanca nach Salta, Argentinien

13.12.2019

Tren de las nubes, Viaducto El Toro, Salta, Argentinien

13.12.2019

Ruta National 51, Argentinien

13.12.2019, Valle del Rio Toro, Argentinien

… drei Tage später, als ich von der Abra Blanca, dem Rio Rosario folgend, von 4080 auf 1400 Meter, hinunter nach Salta rolle, werde ich verstehen, auf welchen Punkt der Dramaturgie ich in diesem Moment hingeführt wurde.
Habe ich mich während Wochen der Reise durch die karg-kalten, lebensfeindlichen Höhen der Anden, langsam, je weiter ich Richtung Süden vorgedrungen bin, an immer kargere und trockenere Landschaften, mit immer zäherer und stacheliger Vegetation gewöhnt, habe feine Nuancen von verschiedenen Brauntönen zu differenzieren und die kleinsten Anzeichen von Leben zu schätzen gelernt, um jetzt, auf einer einzigen Abfahrt auf der Ostseite dieses gewaltigen Gebirgswall, die Rückkehr der Farbe Grün als gewaltiges Glück zu erleben?
Auf Kakteen folgen Bollen von feinem, hochwachsendem Schilf, dann Gras, später Bäume, fein belaubte Bäume, zuerst am Talboden, erst nach und nach auch an den Hängen. Da wird plötzlich das Rauschen von fliessendem Wasser, das Rauschen vom Wind im Laub zu hören sein, das Geschrei von bunten Vögeln die sich in den Stauden streiten.
Weiter unten hängen Wolken über dem Tal und die von Feuchtigkeit gesättigte Luft wird meine von Trockenheit gerissenen Lippen und die gespaltene Haut an den Fingern behandeln, besser als jeder Balsam es könnte.
Und in dem Moment als ich erkenne, wie sehr ich mich plötzlich an die südlichen Täler der Alpen erinnert fühle, multipliziert sich ein Hauch von Heimweh, welches ich über Monate nicht zu verspüren glaubte, mit der Freude über die Rückkehr des Lebens und der Erschöpfung vom zermürbenden Kampf gegen den Wind und alles zusammen bringt mich zum Heulen, dass es mich schüttelt.
Ich öffne die Tafel Milka-Schockolade die ich in San Antonio de los Cobres gekauft und darüber gestaunt habe, dass sie mehr als das doppelte gekostet hat als das vorzügliche Dreigang-Mittagsmenu im Comedor El Argentino.

13.12.2019

Ankunft in Salta, Argentinien

14.12.2019

Salta, Argentinien

14.12.2019

Salta, Argentinien

06.07.2020, Badenerstrasse, Zürich

In meiner Wohnung in Zürich knie ich am Rand der weissen Badewanne und spüle mit der Duschbrause die Fahrradtaschen ab, in denen ich während eines halben Jahres mein Gepäck durch die Südamerika transportiert habe. Ich betrachte, wie sich das abfliessende Wasser rötlich-braun verfärbt und lasse mich vom Gedanken gewinnen, dass es keine effizientere Art gegeben hätte, diese 160 Tage in den Anden zu dokumentieren, als dieser Dreck, der sich auf einer Strecke von 5000 km im Gewebe dieser Taschen gesammelt hat, der nun dem Wasser diese unverkennbare Farbe gibt und über die Kanalisation einer Zürcher Wasseraufbereitungsanlage entgegen fliesst